Sonntag, 25. Januar 2015

Mühlsteinkragen, die Zweite

Eigentlich hatte ich diesen Post bereits viel früher geplant, aber leider sind mir ziemlich viel Arbeit, eine kranke Katze und ein krankes ich dazwischen geraten.
Nun aber weiter im Text. Nach zwei Filmen und viel Handarbeit sollte der Kragen inzwischen schon nach Mühlsteinkragen aussehen.
Allerdings fächert er mir meistens zu sehr auf, gerade an den Enden, was beim Tragen meiner Meinung nach recht unschön aussieht.
Also nähe ich alle Schlingen noch einmal zusammen. Das kann mit oder ohne Perlen machen. Da ich keine Lust habe, jedes Vernähen einzeln zu verknoten führe ich den Faden durch das Schrägband durch, um den Faden unsichtbar zu machen. Das hat natürlich den Nachteil, dass, wenn der Faden einmal reißt, sich direkt mehrere Perlen und/oder Schlingen lösen und man mehr in der Reparatur zu tun hat.
Bei diesem Kragen allerdings steht die Seide so super, dass er mir auch ohne Zusammennähen echt gut gefällt und ich mich so nur auf die Enden beschränkt habe. Das erhöht, denke ich, auch die Beweglichkeit beim Tragen etwas mehr.
Der Unterschied von offenem und zusammengenähtem Ende ist gravierend.
Ob der Kragen allerdings so bleibt ist noch fraglich, denn es ist ja nicht meiner :) Sobald ich den passenden Rock dazu anprobefertig habe, wird auch die Entscheidung gefällt, ob ich noch alle Schlingen zusammennähe oder es lasse. 
Aber bis dahin ist er fertig.
Ich hoffe, ich habe nicht allzu viele Fragen offen gelassen und dem ein oder anderen wenigstens ein wenig weiterhelfen können.

Donnerstag, 8. Januar 2015

Mühlsteinkragen

Vor einigen Jahren, als ich anfing, mich mit Mühlsteinkrägen zu beschäftigen, habe ich eine Anleitung für Selbige geschrieben und online gestellt. Mit dem Löschen meines alten Blogs ging auch die Anleitung verloren.
Jetzt habe ich seit 4 Jahren keinen Mühlsteinkragen mehr genäht und wünsche mir doch die ein oder andere Erinnerung wieder herbei. Da ich derzeit an einem Auftragskragen sitze, dachte ich, ich nutze die Chance und mache ein WIP/Tutorial in meinem neuen Blog.

Ich habe keinerlei Ahnung, wie man Mühlsteinkrägen tatsächlich näht. Meine Methode ist eine Mischung aus Selbstversuchen, Bildern anstarren und Tipps von meiner persönlichen Mühlsteinkönigin Tuahadedana. Janet Arnolds Pattern of Fashion 4 besitze ich auch, aber das Buch  hat mich absolut nicht weiter gebracht.

Der vorliegende Mühlsteinkragen wird ein offen Getragener mit einer Auslage von ca 10cm und einer Länge von ca 53 cm. Der Stoff ist Dupionseide in einem herrlichen Grünton.

Man braucht eine Basis, auf die der Kragen genäht wird und ein laaaaanges Band in der Breite der gewünschten Auslage. Da ich ein völliger Matheversager bin und auch einfach nicht akribisch genug arbeiten kann, habe ich absolut keine Ahnung, wie ich die Länge des Bandes berechnen kann, damit sie stimmt. Also lasse ich ein Ende direkt unbearbeitet, wie man auf dem Bild sehen kann. Ich nähe halt einfach alle Schlaufen bis kurz vor Ende, schneide auf die passende Länge zurück, Schrägband drum und dann passt das. Also lieber immer zu lang als zu kurz.
Leider entfällt für mich dadurch bisher die Möglichkeit, offene Mühlsteinkrägen zu fertigen, die in der Auslage klein anfangen, hinter dem Kopf groß werden und wieder sanft auslaufen (falls jemand weiß, was ich meine) Allerdings reift schon eine Idee in meinem Kopf heran, wie ich das anstellen könnte...ein andernmal.
Die Basis habe ich mit Buckram verstärkt, damit sie bei häufigem Gebrauch nicht einknickt. Das Band selbst ist mit starker Einlage verstärkt. Meinen eigenen Kragen habe ich mit Steifleinen gemacht, aber Wunsch ist Wunsch. Zudem ist der Kragen mit Vlieseline verstärkt wesentlich angenehmer zu tragen.

Die Basis habe ich dann in regelmäßigen Abständen markiert, damit die Falten nicht allzu unterschiedlich werden. Zwei Nadeln einfädeln für oben und unten, dann kann es losgehen. Die ersten Krägen habe ich mit nur einer Nadel genäht, aber das ständige Verknoten und Seitenwechseln war mir zu nervtötend.
Der Stoff wird quasi senkrecht aufgenäht, immer mit ein paar Stichen oben und unten. Und eigentlich ist das schon Alles. Ich weiß, dass andere, den Kragen erst mit zwei Fäden gleichmäßig einreihen und ihn dann auf die Basis nähen. Keine Ahnung, ob das besser ist, ich habe es bisher noch nicht ausprobiert, aber es gibt sicher hunderte Möglichkeiten.

Dank fieser Erkältung werde ich heute auch nicht weitermachen, aber Fragen kann ich jederzeit beantworten.