Montag, 28. Mai 2018

Kopfschmutz mit Heißorgeklebie

An Christi Himmelfahrt vor dem WGT durfte ich in meinen bescheidenen Hallen zwei ganz bezaubernde Damen willkommen heißen zur jährlichen (so hoffe ich jedenfalls) Kopfputzbastelei. Welch herrliche Erfahrung, wenn in neun Stunden neben Holundersekt, Pizza und Katzenschmusen so zauberhafte Kunst entsteht.
weil sowohl Lady von Uebel (und zwar die Echte) als auch die Mottenprinzessin schon wussten, was sie machen wollten, war ich eine kleine Weile arbeitslos, aber schließlich gefiel mir die Vorstellung eines neuen Minidreispitzes.
Und da mein letzter bereits Jahre her ist, durfte ich natürlich von Grund auf anfangen. Also beim Schnittmuster. 
Ich bin nicht ganz zufrieden mit der Krempe, aber genug Zeug obendrauf löst das Problem wenigstens so halb.
Die letzten Reste vom Lieblingsstoff reichten gerade so, Steifleinen hatte ich noch genug. Spitze rundum, Perlenborte und Plisseeborte oben um den...wie heißt das Ding nochmal , das aufrecht steht? ich kann mir immer nur Krempe merken.  
Und dann das Lieblingsgerät eines jeden Kopfschmutzbauers angeworfen und den Heißkleber großzügig unter dem ganzen KlimBim verteilen.
Einfach toll, wenn drei Bastelmaterialhaufen aufeinander treffen. Blöd, wenn keiner von uns mehr Federn hat.
Aber mir fehlten die Federn irgendwie, also hab ich noch Welche bestellt. Dummerweise kamen die natürlich erst Donnerstagnachmittag. Federn da, Nachtkatze schon in Leipzig. Ungünstige Konstellation, aber der Hut ließ sich den Samstag auch so sehr gut tragen.
Befestigt wird er mit einem Kamm. Ohne mindestens 5 Kilogramm Haarteile auf dem Kopf wirkt er nicht, aber mit war das Ergebnis äußerst zufriedenstellend.

Nun aber ist er komplett und hat auch den Restschwanz vom Strauß zwischen den funkelnden Blättern. Leider habe ich bisher kein einziges Foto vom WGT Samstag finden können, daher gibt es nur Fotos auf dem Styroporschädel.

Montag, 14. Mai 2018

Ravenclaw

Eigentlich dachte ich bis gestern, ich wäre mit den Nähereien vor de WGT durch.
Aber als Stefan gestern bei meinem Besuch ein paar Handschuhe hervorzog, die er selbst gemacht hatte, war ich (wie so oft) schockverliebt.
Ich musste das versuchen, auch wenn er mich warnte, wieviel Tüftelei dahinter steckt.
Ach, als selbstüberschätzender Autodidakt hat man das doch in zwei Minuten erledigt. Gnah...
Wenigstens hab ich nicht 3 Versuche gemacht, bevor ich auf das Burda-Schnittmuster ausgewichen bin. 
Handschuhe nähen ist furchtbar nervtötend und eine unglaubliche Frickelei. 
Aber hier konnte ich dem Endergebnis einfach nicht widerstehen. Und auch, wenn sie furchtbar unordentlich und verzogen sind, jetzt hab ich auch ein paar Rabenklauen.
Stretchsatin und Watte in die Spitzen. Fertig. In Bewegung sehen sie allerdings viel cooler aus als so still auf dem Foto.

Sonntag, 13. Mai 2018

Ich bin ein Fan vom Lacing

Fanlacing, Fächerschnürung. Klingt schon ganz wundervoll und als ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal darüber stolperte stand natürlich direkt fest. Das muss ich versuchen.
Der erste Versuch einer "Fake"schnürung ging ganz mächtig in die Hose. Ich hatte ja auch nicht einmal die richtigen Komponenten beisammen. 
Irgendwann landeten eben Jene in eine meienr Warenkörbe und reiften ab da vergessen in einer Kiste vor sich hin.
Die richtige Idee kam mir dann Mitte letzten Monats, also konnte ich endlich loslegen. NACHDEM ich natürlich noch das passende Band kaufen musste. Man hat ja nie alles. Auch nicht die extra dicken Ösen, die in den Rücken geschlagen werden mussten, weil ich mal wieder eine neue Technik des Zusammennähens versuchen MUSSTE.
Nuja, jetzt ist es fertig und ein erster Gedanke war nach der Anprobe: NIE WIEDER OHNE SCHLIESSE.
Aber ich finde es so schade, wenn Fächerschnürungen so unspektakulär im Rücken versauern und sich vorne so ein gürtelähnliches Band um das Korsett legt. Stört mein ästehtisches Empfinden ... ähm... empfindlich :-D Also habe ich das ganze als Zier nach vorne verlegt. 
Der Schnitt ist mein Eigener, den ich auch für das Panierkorsett, das Nürenkorsett und das normale Korsett verwendet habe. Aber noch einmal abgewandelt, weil ich gerne weniger Taille und mehr Hüfte haben wollte. Mehr Sanduhr eben.
Reststoff vom Flohmarkt, zwei mal dicke Leinwand und dünner Futterstoff sind das Grundgerüst. Und entgegen aller Befürchtungen lässt sich das kleine Panzerchen sogar sehr bequem tragen. nur eben nicht an und ausziehen. Ich werde ja sowas von Fluchen.
Und der Beweis, dass es an mir viel besser sitzt, folgt heute auch noch. Ich bitte höflich, das Hippienachtgewand dezent zu ignorieren und im Kopf durch etwas elegantes Schwarzes zu ersetzen :)