Montag, 22. September 2014

Maiden of the Ocean

Nach einer 51-Stunden-Woche (ich hab dunkel in Erinnerung, dass in meinem Vertrag was von 38,5 Stunden stand) habe ich gestern und heute genutzt, um meine Vorhaben weiter umzusetzen. Und siehe: meine Fischnüre ist fertig.
Der Paillettenstoff erinnert mich einfach zu sehr an Fischschuppen, daher der Name. Ich habe ein kleines Reststück im Forum gesehen und mich sofort darin verliebt. Er schillert von grün über gelb und lila bis türkis, petrol und hellblau. Was die Farbe der Knöpfe und Stickereien nicht unbedingt einfach finden ließ.
Ursprünglich wollte ich noch eine Meerjungfrau auf die Taille sticken, aber sie ging vollkommen unter und daher bin ich vorerst von diesem Plan zurückgetreten. Dafür habe ich statt schwarzer, petrolfarbene Perlmuttknöpfe verwendet. (natürlich hatte der Händler nicht mehr genug für alles, weshalb der Überrock jetzt schwarze Knöpfe hat).
Die Option des Bestickens steht mir aber noch jederzeit offen, da ich keinen Stahl in die Taille gearbeitet habe. An mir sitzt sie auch so straff genug.
Außer des Paillettenstoffes habe ich stinknormalen Taft verwendet, derzeit steh ich wieder ganz fürchterlich auf diesen Stoff. Auf dem Oberrock sind noch zwei Stickereien mit grünem Hologarn und schwarzem Metallgarn angebracht. Das grün passt je nach Lichteinfall perfekt oder gar nicht zum Paillettenstoff. Who cares. Und zur Not habe ich auch noch blaues Hologarn, um die Stickereien zu erweitern.
Der Rock sollte ursprünglich für zwei Nüren herhalten, aber ich musste die Fransen aufnähen. Anders hätte er mir einfach nicht gefallen. Also bekommt die Seidenbrokatnüre dann ihren eigenen.
Jetzt kann ich das Kleidchen in den Schrank hängen und mich auf die nächste Horrorwoche einstellen..

Donnerstag, 18. September 2014

Tricornus

Die Liste hier und die Erwähnung der ganzen Vorhaben scheint meine Motivation zumindest ein bisschen zu steigern.
3 Tage nach dem besagten Post war der Dreispitz bis auf die Federn fertig. Letztere musste ich erst wieder bestellen, weil der letzte Strauß sein Nest auf dem großen Titanic-Hut gebaut hat.
Also konnte ich vorgestern alles, was ich so hatte an die Krempe bappen.
Hahnenschlappen, Straußenfedern, Fasanenfedern und Coquetips fanden ihr Plätzchen. Andere Hahnen- und Pfauenfedern wollten in meinen Augen dann einfach nicht passen. Henrik sagte im Vorbeigehen so etwas wie "Das ist ja schon wieder so ein Angeberhut" naja..wer kann, der kann :-D

Das Grundgerüst besteht aus Hutdraht und Steifleinen, gefüttert mit Fahnentuch. Die Oberstoffe sind ein Taft und ein Paisleyfutterjacquard. Also im Grunde genommen die gleichen Zutaten wie der Titanichut.
Ein µ zu klein, kann ich ihn tragen, muss aber den nächsten Hut ganz sicher größer machen. Aber immerhin mal wieder ein Schnittmuster von mir, das funktioniert hat. Merkwürdigerweise passten Krone und Krempe einzeln auch auf meinen Schädel, nach dem zusammennähen allerdings nicht mehr so gut.

Die Pailettennüre muss nur noch fertig gesteckt werden, dann kann ich sie beenden. Ich habe mich vorerst gegen das Besticken entschieden, das kann ich immer noch nachholen.

Donnerstag, 4. September 2014

Kleine Dinge

Ich kann zum Teaser leider kein ergebnis präsentieren, da das Ganze nicht so meinen Vorstellungen entsprach und ich den Teil noch einmal neu machen muss. Und bis auf das Vernichten des Schnittteils ist bisher auch nichts mehr passiert.
Derzeit geht es mir nicht sehr gut und es wird wohl eine Weile dauern, bis ich mich und die Situation, in der ich mich befinde wieder im Griff habe.
Bis dahin scheine ich leider unter völliger Demotivation und Resignation zu leiden.
Selbst für diesen Post habe ich jetzt satte 2 Tage gebraucht.

- Meine liebe Brieffreundin, natürlich habe ich vor, Dir zu schreiben. Wie immer. Aber Du sollst wissen, ich bin Dir unendlich dankbar, dass Du diese für Dich sicher ermüdende einseitige Brieffreundschaft aufrecht erhältst. Aber über die Sache mit den kurzen Haaren werden wir noch einmal reden müssen :)  -

Nunja, ich dachte, ich zeige einfach mal ein paar kleine Dinge, die bereits eine ganze Weile fertig sind, die ich aber erst mit Henriks neuer Kamera fast gut fotografieren konnte.

Als da wären:
Ein Schrumpfkopf, eigentlich Tsantsa (Jivaro), ist ein aus der nach einer bestimmten Methode bearbeiteten und eingeschrumpften Haut des Kopfes eines getöteten Menschen angefertigtes Präparat. Echte Schrumpfköpfe wurden bis in das 19. Jahrhundert als Trophäen von Kopfjägern einiger indigener Völker Südamerikas angefertigt und zu kultischen Zwecken verwendet. (Quelle: Wikipedia)
Ein Kollege meines Liebsten wünschte sich einen Schrumpfkopf. Aber keinen, der "so nach Plastik" aussieht. Ich habe in meinem Leben noch nie so etwas gebastelt, aber man wächst ja an den Herausforderungen.Die erste Herausforderung war ein Gesicht modellieren. Bisher noch nie gemacht, aber so schwer kann das ja nicht sein, dachte ich.
Eine Alupapierkugel wurde also grob mit Nase und Mund ausgestattet und dann mit Fimo umhüllt, bis mir alles so gefiel, wie ich es haben wollte. Orientiert habe ich mich dabei an diversen Bildern von Ausstellungen, die man im Internet so findet.
Das farbliche Bemalen hat dann allerdings meine Schwester übernommen, da sie schon beruflich einfach viel besser ausgestattet ist bezüglich Materialien und Talent.Dann habe ich dann Dichtungshanf mit Heißkleber schichtenweise auf den Kopf geklebt und mir ordentlich die Pfoten verbrannt.Die "Nähte" waren das schwierigste. Erst hatte ich schwarzes Stickgarn verwendet, aber das Ganze sah irgendwie unpassend aus. Der andersfarbige Sternzwirn macht da ein besseres Bild. Den habe ich allerdings mit meinem Serviettentechnikklebstoff angeklebt, weil ich Heißkleber zu offensichtlich fand.

Ein Türkranz. Ursprünglich sollte das einer dieser Bücherseitenkränze werden, aber nach etwa 20 Seiten war schon abzusehen, dass das nichts geben kann. Also habe ich mein Samtband und meine Silberborte ausgepackt und den Styroporkranz damit umwickelt. Fledermäuse, Schleifen und Rosendrauf und fertig ziert er jetzt unsere Wohnungstür. Ich mag ihn ganz furchtbar gerne und auch Henrik ist mit ihm ganz zufrieden. Langsam gewöhnt er sich an Kitsch.

Ein Kokoshnik:
Ursprünglich fürs WGT geplant, jetzt relativ arbeitslos, da er zu gar nichts passt. Das passende Korsett dazu ist nämlich bereits wieder vernichtet. Aber ein wenig Aufmerksamkeit hier hat er schon verdient, bevor er in der unendlichen Vergessenheit meiner Accessoirekiste landen wird. Moosgummi, Filz und Jaquard bilden das Grundgerüst. Filigrees, Borte und Perlen runden das Ganze dann ab.

Zu guter Letzt ein paar Ohrringe. Da mir mein Dr Who Set doch zu blau war, hab ich es kurzerhand verkauft und mir ein ähnliches Paar Ohrringe ohne Ring und Collier gemacht. Der Nagellack, den ich für die Steine verwendet habe schimmert je nach Lichteinfall von Grün über petrol und blau bis hin zu lila und rot. Absolut genial. Irgendwann folgen noch Kette und Ring. Vielleicht...