Sonntag, 28. Dezember 2014

A bustle for the dress.....

Noch ein letzter Post im alten Jahr.
Wieder gibt es nichts Neues. Ich schiebe das Anschneiden der wundervollen grünen Seide noch ein bisschen vor mir her. Bei solchen Stoffen trau ich mich am Anfang nie so recht. Schon gar nicht, wenn es nicht für mich ist.

Also dachte ich, ich zeige mal ein wenig Unterwäsche...fast. 
Mit meiner Tournüre hatte ich immer leichte Schwierigkeiten. Sie war (abgesehen davon, dass ich sie etwas vergrößert hatte) genau nach TV Anleitung genäht. Und solang ich nur ging und stand, war auch alles paletti. Aber sobald ich auch nur eine halbe Minute gesessen hatte,  kamen die Stahlstäbe durch alle Öffnungen. Zumindest kam es mir so vor.
Ich hab diese Tournüre sicher drei Mal genäht, mit unterschiedlichen Stoffen, Tunnelbändern, doppeltem Stahl, verschiedenen Stahllängen etc. Nichts. Entweder verzog sich alles oder die Stäbe gingen wieder ihrer eigenen Wege, woraufhin die Kleider eher traurig zusammenfielen.

Letztendlich habe ich mich an meinem heißgeliebten Panier von der großartigen Alwa Petroni orientiert und den ganzen Unterbau nur aus den Stäben und ihren Tunneln ohne Anleitung, eben so, wie ich es haben wollte gebaut. Die Tunnel sind aus festem Polsterstoff, das Band, das von oben nach unten verläuft ebenfalls. Die einzelnen "Etagenenden" sind mit Satinband verbunden. 
Vorne wird sie einfach nur mit einem Knopf verbunden.
 

Da das ganze Ding eigentlich eher ein Versuch, ob das überhaupt funktioniert sein sollte, ist es nicht hübsch, aber hey... ich hatte kein einziges Mal mehr Schwierigkeiten beim Laufen, Sitzen, verpacken, zusammenlegen oder sonstigem. Und sie ist auch nicht mehr so schwer, weil die ganzen Stoffmengen verschwunden sind.

Montag, 8. Dezember 2014

Arachnophilia

Den Sonntag habe ich genutzt, um ein paar kleine Reparaturen und "Upgrades" durchzuführen.

Unteranderem war ein Kostüm, dabei, das bereits vor 4 Jahren entstand. Zu Karneval 2011 habe ich für mich und drei Bekannte die Kostüme genäht. Zebra, Giraffe, Schlange und für mich sollte es eine Spinne werden.
Leider wurde ich dann krank und auch die nächsten Jahre kam ich weder zu Karneval noch Halloween zu der Gelegenheit, das Kostüm einmal auszuführen.

Bis zu diesem Jahr. Zu gleich zwei Halloweenparties habe ich die Spinne aus ihrem Nest geholt und ausgeführt.
Sie besteht aus einer baumwollenen Weste, deren Grundschnitt mal ein Burda Blazer gewesen ist. Im Rücken sind jeweils sechs Arme befestigt, die an Schlaufen hängen, durch die meine eigenen beiden Arme die Acht vervollkommnen.

Gestern habe ich die vier alten Gummispinnen durch Stickereien ersetzt, was mir einfach besser gefällt. Die sechs Arme hatte ich damals irgendwie an je einem Ösenpaar festgebunden. Allerdings verzog das den Rücken der Weste ordentlich und irgendwie hingen die Arme in Ruhestellung extrem knubbelig da hinten herum. Also habe ich sie gestern gerade aufgenäht und sie damit zwar einiger Bewegungsfreiheit beraubt, aber gleichzeitig sieht das Bild hinten nun einfach besser aus. Solang mir keine andere "Gelenklösung" einfällt bleibt es jetzt so. 
Die Gelenke der Arme waren bis gestern mit schwarzem Stickgarn verbunden, dass ich nun durch Nylonfaden ersetzt habe. Ich finde den Effekt passender. Entweder sieht man die Fäden gar nicht oder sie sehen wie Spinnennetzfäden aus. 
Dazu gibt es ein komplett schwarzes Outfit mit schlichtem Longsleeve, Korsett und Fishtail. Ein kurzer Rock wär nicht so klug, denn dann hätte die Spinne plötzlich 10 Beine. Ich überlege auch noch, ob man eventuell wegen des Dicken Hinterns mal mit Tournüre experimentieren sollte....

Das Fotografieren stellte sich als kompliziert heraus. Ich habe die Schlaufen für die Handgelenke am Schrank befestigen müssen, was dem ganzen ein wenig die Dreidimensionalität nimmt. Aber einige kennen das Kostüm ja auch schon.

Montag, 1. Dezember 2014

Ein Kopfputz für den Fisch

Meine Liste wird immer länger und meine Motivation immer weniger. Glücklicherweise habe ich bei den "Aufträgen" noch keinen Zeitdruck und/oder Material, so dass ich auch kein schlechtes Gewissen haben muss.
Und da ich mich zu den großen Sachen einfach nicht aufraffen konnte, den Tag aber auch nicht ganz ungenutzt lassen wollte, habe ich den Rest des Pailettenstoffes vernichtet.
Zu der Fischnüre fehlte mir nach wie vor etwas fürs Haar und so ein Fascinator ist ja schnell gemacht.
Also habe ich ohne große Lust und vor allem völlig ohne Plan drauf los gewerkelt und war bis kurz vor Ende auch recht unzufrieden mit dem Ergebnis. Allerdings um die Erkenntnis reicher, dass man Pailettenstoff eben NICHT unter die Overlock legen sollte. Und dass auch der zweite Versuch die Nadel kosten wird, wenn der erste Versuch schon schief ging.
Aber Federn retten einfach alles und in Kombination mit zwei Applikationen und ein paar Strasssteinchen finde ich das Ergebnis durchaus ansehnlich.
Die Tournüre ist ja eher schlicht, da darf der Hut auch etwas ausgefallener sein. Okay, dürfte er auch, wenn die Tournüre überladen wäre *g*
Ich habe Ewigkeiten keinen Fascinator mehr gebastelt und prompt die Basis zu labbrig gemacht. Ärgerlich, aber in diesem Fall nicht wichtig. Beim nächsten wird eben wieder vernünftig mit ordentlich Motivation gewerkelt.

Sonntag, 23. November 2014

May Winter Come

Der Erste bestand nur aus einer Lage Billigtaft, der Zweite ist wunderhübsch, aber nicht alltagstauglich, der Dritte endlich ist das, was er werden sollte. Ein Wintermantel.
Nach langer Verschieberei aus Angst, ich könnte alles komplett versauen, habe ich ihn seit Dienstag fertig. Fast. Aber ich komme immer nur im Dunkeln von der Arbeit nach Hause, da ließ sich einfach nicht vernünftig fotografieren. Heute habe ich den Saum noch einmal aufgetrennt und das Futter verschoben, weil er unten fürchterlich spannte. Der Saum...mein alter Feind.

Aber von vorne. Der Mantel besteht aus Baumwollsamt als Oberstoff, Thinsulate als wärmendem Zwischenfutter und Baumwollsatin als Futterstoff. Das ursprüngliche Schnittmuster ist das Butterick 4954, ich habe es allerdings verlängert, Manschetten angebracht und Rückenpartie sowie Kragen ganz anders gestaltet.
Die Knöpfe sind tatsächlich die, die ich von meinem ersten (mittlerweile vernichteten) Versuch eines Mantels noch hatte. Da freut es mich besonders, dass sie ihrem ursprünglichen Zweck nach über 4 oder 5 Jahren doch noch zugeführt werden konnten.
Auf den Rücken habe ich zwei Raben und auf die Manschetten je zwei Fledermäuse aus Seidengarn gestickt.
Ich glaube, insgesamt habe ich das von den Materialien her hochwertigste Stück bisher hergestellt. Der Mantel ist insgesamt eine Zusammenfassung meiner bisher erworbenen Nähkenntnisse. Ich habe keinerlei Anleitungen benutzt, sondern alles einfach so, wie ich es kann zusammengeflickt. 
Daher hatte ich auch eine Riesenpanik vor dem Saum. Das kann ich nämlich einfach gar nicht. Mehrweite...pah..wozu gibt es denn den Rollsaum? Aber der funktionierte hier ja nicht. Zudem MUSSTE ja das Futter unbedingt eingenäht werden. Zumindest in meinem Schädel. Also habe ich erst einen falschen Beleg gemacht und das Futter mit eingenäht. Ergebnis? Alles verzog sich, der Fall des Stoffes war ruiniert.
Und nach gutem Zureden des Muttertiers wurde dann gestern alles nocheinmal aufgetrennt und heute morgen das Futter verschoben, der Saum unter lautem Fluchen und Zetern wieder geschlossen und siehe da...zwei cm mehr Futter lassenden Mantel vernünftig fallen.

Wie ein Michelinmännchen sehe ich zwar in Winterklamotte immer noch aus, aber jetzt, wie ein gut Gekleidetes :-D

Dienstag, 4. November 2014

Of Lace and Ribbons

Wenn ich ein Schnittmuster sehe, dass mir gefällt, suche ich im Netz meistens nach einem Foto von eben jenem, um mir ein besseres Bild vom Kleidungsstück machen zu können. Denn Zeichnungen entsprechen selten den ergebnissen, habe ich festgestellt.
Nun, dieses Mal hatte ich zuerst das Schnittmuster #1233 von Ageless Pattern gekauft: ein wunderhübsches kleines Cape. "Collarette of Lace an Ribbons"
Ich bin wirklich gut in der Suche nach Bildern, aber dieses Stück hat entweder niemand genäht (was ich bezweifle) Oder es hat niemand mal ein Bild davon öffentlich ins Netz gestellt. Ich habe wirklich alles getan, aber es war kein Referenzmaterial zu finden. Das war umso ärgerlicher, weil sich die 12zeilige Anleitung nicht ganz verstehen lassen wollte. Was ich da wie mit Band "covern" sollte, während doch das Schnittmuster auf dem Band liegen sollte...hä?
Naja, frisch gewagt ist halb gewonnen und jetzt stelle ich hier öffentlich das Bild ins Netz, damit andere es vielleicht leichter haben.
Verwendet habe ich Spitze und Brokatband aus meinem Fundus (okay, die breite Spitze hab ich neu gekauft, ich geb es zu), vielleicht mache ich tatsächlich mal irgendwann eines aus  Moiree. Ich habe das Cape etwas vergrößert (sprich, an jeder Seite noch zwei Bänder hinzugefügt) weil es mir sonst vorne zu weit aufgeklafft wäre.

Ich möchte hier auch gerne noch einmal etwas zum Schnittmuster sagen. Ich hatte - zugegebenermaßen durch ungenaues Lesen - etwas völlig anderes erwartet. Was ich bekommen habe, ist okay...allerdings besteht das Schnittmuster aus genau einem Teil. Der Hälfte der Schulterpartie. Die Anleitung besteht aus 12 Zeilen, die den Stoffverbrauch beschreibt, wie man die Bänder ungefähr legen und zusammennähen soll und dass man die Spitze kräuseln und annähen soll.  So weit, so okay.

Was mich ärgert ist das, was ich erwartet habe und nicht bekommen habe. Der Stehkragen des Capes. Die Anleitung sagt in diesem Punkt lediglich, dass man die obere Kante des Capes mit einem Stehkragen und einer doppelten Rüsche abschließen soll. Super....kein Muster zu einem Kragen. Weil in diesem Falle nun mal der Stehkragen einfach aus einem Band bestehen soll. Das geht...hab ich ja so gemacht. Aber ein ordentlicher Kragen hat nun mal eine leichte Rundung, für die ich freihand einfach zu dämlich bin. Und mir soll keiner erzählen, historisch korrekt wär das Band... andere Schnittmuster aus der Zeit haben auch extra Krägen.
Zudem hatte ich erwartet, dass das Schnittmsuter eher aus "Bahnen" besteht, so wie ich es vom Bild her vermutet habe.Daher noch einmal unglücklich, dass ich kein Bild gefunden habe.

Nunja, das Schnittmuster bleibt bei mir und damit lassen sich sicherlich noch sehr hübsche Dinge mit anstellen. Ich hab es ja auch endlich verstanden.

Montag, 3. November 2014

Summertime

Nun denn, der erste Post im frisch geschlüpften Blog.
Die meisten Posts sind importiert, ein paar andere sind nachträglich hinzugefügt. So hat der geneigte Leser keine Langeweile mit nur einem Eintrag.
Wie schon angekündigt, werde ich hier nicht auf chronologische Exaktheit und auch nicht auf Vollständigkeit aller jemals von einer meiner Nadeln berührten Dinge achten, denn das endete im "Stich-um-Stich" schon nicht gut.
Das Design wird in den nächsten Tagen noch umgestellt, sobald mein herzallerliebstes Schwesterlein mit der Grafik hinterhergekommen ist.

Derzeit drücke ich mich erfolgreich vor dem geplanten Wintermantel. Ich trau mich einfach nicht an die Stoffe, aus Angst, das Ganze wieder zu versauen.
Daher ist das geplante Sommerkleid fertig.
Großes, angesabbertes und begehrtes Vorbild ist dabei die Chemiese a la Neisella. Ich liebe dieses Kleid und sollte sie es je verkaufen wollen, wird es in meinen Kleiderschrank wandern müssen...MÜSSEN *g*
Da ich unbedingt auch so etwas Zauberhaftes haben wollte, besorgte ich mir also Stoffe und Schnittmuster und stellte nach dem 3. Versuch immer noch fest, dass ich in einer Chemise a la reine aussehe wie ein Marshmallowmännchen nach einer Freßkur.
Aber ein Sommerkleid musste trotzdem her, die Temperaturen waren dieses Jahr ja kaum auszuhalten, also habe ich mir das Butterick-Elfenkleidschnittmuster geschnappt und ein wenig daran herumgeschraubt, die Ärmel ersetzt, auf die Schleppe verzichtet und einen anderen Gürtel entworfen und siehe da. Es sitzt wie angegossen. Viel besser als eine Chemise und bequem ist es obendrein.
Auf den Gürtel, der mit Klettband geschlossen wird, habe ich zwei verschiedene Motive gestickt, so dass ich sie einmal in silber und einmal in Grün tragen kann.
Das Kleid selbst ist aus leichtem Futterstoff unf Chiffon. Am Kragen habe ich eine filigrane Spitze aufgenäht, sonst wäre es mir einfach zu schlicht geworden.


An der Puppe sitzt es leider etwas schief. Der Futterstoff hakt immer am Überzug der Schneiderpuppe fest, so dass ein richtiges Hinzuppeln einfach unmöglich ist.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Wie Taft und Seide

Wie ich schon erwähnte, dank verflixter falscher Knöpfe war meine neue Nüre nicht rechtzeitig zum Picknick fertig.
Aber wenn man krank geschrieben ist (ja, nach über 2 Jahren das erste Mal, aber mein Rücken hat mich gezwungen, ich schwörs), hat man Zeit zum richtige Knöpfe annähen und seit gestern morgen sind Seidenbrokat und Polyestertaft würdig miteinander verheiratet.
Leider ist mir die Seide an der Knopfleiste etwas ausgerissen und ich habe noch keine Idee, wie ich es besser verstecken kann, aber wegwerfen werde ich sie deshalb nicht.
Mit Deko lässt sich die Stelle auch schlecht verdecken, da ich die Nüre doch extrem schlicht gehalten habe (ist ja auch ein Tageskleid, nicht wahr? :) ) 8 Quasten und 6 Schleifen mussten genügen. Dazu habe ich das erste Mal mit Paspelband gearbeitet. Paspel ist definitiv eine Erfindung der Hölle, nur dazu da, die Nähmaschinen zu überforden und die Nerven zu zerstören. Aber sooooo schön, wenn man gesiegt hat. Für das erste Mal bin ich mal wieder recht zufrieden. (nur, um in zwei Jahren und mit mehr Übung fassungslos den Kopf über mein Unvermögen zu schütteln. Wie immer eben :-D )
Im Sommer werde ich sie wohl nicht tragen können, das Futter, das ich aus der unbrauchbaren Chemise a la reine gemacht habe, ist einfach zu warm in Verbindung mit dem Taft.
Der Rock besteht vorne aus Taft und hinten aus dem Seidenbrokat. Ursprünglich wollte ich nur den Taft verwenden, aber es wäre doch eine echte Verschwendung gewesen, den Brokat einfach liegen zu lassen. Und ich hab immer noch eine ganze Menge davon.

Ausführen möchte ich sie gerne im Januar im LePomPom, es ist so schön, dass sich hier immer mehr Möglichkeiten bieten.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Aquatica

Ich gebe zu, die letzten Beiden Posts habe ich schon am Sonntag vorbereitet. Aber unter der Woche komme ich derzeit zu gar nichts und habe auch, ehrlich gesagt, keine Lust, zu schreiben. Und 3 Posts an einem Tag finde ich einfach nicht gut. Da geht ja alles unter.
Also kommt hier der zweite vorbereitete Text.
Zu der Fischnüre muss ja auch passender Schmuck her. Und Dieser entstand letzte Woche, als endlich die Kleinteile aus Amerika eintrudelten.
Die Steine sind wieder mit Nagellack bemalt. Eine tolle Art, die richtige Farbe zu finden. Denn trotz der immensen Vielfalt an farbigen Steinen, hat man beim Nagellack noch mehr Auswahl und Möglichkeiten, den richtigen Ton zu treffen. Und in diesem Fall war das ja so schon schwer genug. 
Ich habe es bewußt schlichter gehalten. ursprünglich waren noch Ketten am Collier, aber in meinen Augen wollte das nicht so gut zu den Ohrringen passen.
Im Hintergrund des Gesamtbildes sieht man übrigens das neue Tischbügelbrett, dass ich zwischendurch fertig gemacht habe. Wirklich eine Sache von 10 Minuten. Und ich bin absolut verliebt in den Stoff. Wenn er nicht so unglaublich teuer wäre, würde ich mir ein Kleid draus nähen. Andererseits...Baumwollsamt ist auch nicht viel günstiger...

Montag, 22. September 2014

Maiden of the Ocean

Nach einer 51-Stunden-Woche (ich hab dunkel in Erinnerung, dass in meinem Vertrag was von 38,5 Stunden stand) habe ich gestern und heute genutzt, um meine Vorhaben weiter umzusetzen. Und siehe: meine Fischnüre ist fertig.
Der Paillettenstoff erinnert mich einfach zu sehr an Fischschuppen, daher der Name. Ich habe ein kleines Reststück im Forum gesehen und mich sofort darin verliebt. Er schillert von grün über gelb und lila bis türkis, petrol und hellblau. Was die Farbe der Knöpfe und Stickereien nicht unbedingt einfach finden ließ.
Ursprünglich wollte ich noch eine Meerjungfrau auf die Taille sticken, aber sie ging vollkommen unter und daher bin ich vorerst von diesem Plan zurückgetreten. Dafür habe ich statt schwarzer, petrolfarbene Perlmuttknöpfe verwendet. (natürlich hatte der Händler nicht mehr genug für alles, weshalb der Überrock jetzt schwarze Knöpfe hat).
Die Option des Bestickens steht mir aber noch jederzeit offen, da ich keinen Stahl in die Taille gearbeitet habe. An mir sitzt sie auch so straff genug.
Außer des Paillettenstoffes habe ich stinknormalen Taft verwendet, derzeit steh ich wieder ganz fürchterlich auf diesen Stoff. Auf dem Oberrock sind noch zwei Stickereien mit grünem Hologarn und schwarzem Metallgarn angebracht. Das grün passt je nach Lichteinfall perfekt oder gar nicht zum Paillettenstoff. Who cares. Und zur Not habe ich auch noch blaues Hologarn, um die Stickereien zu erweitern.
Der Rock sollte ursprünglich für zwei Nüren herhalten, aber ich musste die Fransen aufnähen. Anders hätte er mir einfach nicht gefallen. Also bekommt die Seidenbrokatnüre dann ihren eigenen.
Jetzt kann ich das Kleidchen in den Schrank hängen und mich auf die nächste Horrorwoche einstellen..

Donnerstag, 18. September 2014

Tricornus

Die Liste hier und die Erwähnung der ganzen Vorhaben scheint meine Motivation zumindest ein bisschen zu steigern.
3 Tage nach dem besagten Post war der Dreispitz bis auf die Federn fertig. Letztere musste ich erst wieder bestellen, weil der letzte Strauß sein Nest auf dem großen Titanic-Hut gebaut hat.
Also konnte ich vorgestern alles, was ich so hatte an die Krempe bappen.
Hahnenschlappen, Straußenfedern, Fasanenfedern und Coquetips fanden ihr Plätzchen. Andere Hahnen- und Pfauenfedern wollten in meinen Augen dann einfach nicht passen. Henrik sagte im Vorbeigehen so etwas wie "Das ist ja schon wieder so ein Angeberhut" naja..wer kann, der kann :-D

Das Grundgerüst besteht aus Hutdraht und Steifleinen, gefüttert mit Fahnentuch. Die Oberstoffe sind ein Taft und ein Paisleyfutterjacquard. Also im Grunde genommen die gleichen Zutaten wie der Titanichut.
Ein µ zu klein, kann ich ihn tragen, muss aber den nächsten Hut ganz sicher größer machen. Aber immerhin mal wieder ein Schnittmuster von mir, das funktioniert hat. Merkwürdigerweise passten Krone und Krempe einzeln auch auf meinen Schädel, nach dem zusammennähen allerdings nicht mehr so gut.

Die Pailettennüre muss nur noch fertig gesteckt werden, dann kann ich sie beenden. Ich habe mich vorerst gegen das Besticken entschieden, das kann ich immer noch nachholen.

Donnerstag, 4. September 2014

Kleine Dinge

Ich kann zum Teaser leider kein ergebnis präsentieren, da das Ganze nicht so meinen Vorstellungen entsprach und ich den Teil noch einmal neu machen muss. Und bis auf das Vernichten des Schnittteils ist bisher auch nichts mehr passiert.
Derzeit geht es mir nicht sehr gut und es wird wohl eine Weile dauern, bis ich mich und die Situation, in der ich mich befinde wieder im Griff habe.
Bis dahin scheine ich leider unter völliger Demotivation und Resignation zu leiden.
Selbst für diesen Post habe ich jetzt satte 2 Tage gebraucht.

- Meine liebe Brieffreundin, natürlich habe ich vor, Dir zu schreiben. Wie immer. Aber Du sollst wissen, ich bin Dir unendlich dankbar, dass Du diese für Dich sicher ermüdende einseitige Brieffreundschaft aufrecht erhältst. Aber über die Sache mit den kurzen Haaren werden wir noch einmal reden müssen :)  -

Nunja, ich dachte, ich zeige einfach mal ein paar kleine Dinge, die bereits eine ganze Weile fertig sind, die ich aber erst mit Henriks neuer Kamera fast gut fotografieren konnte.

Als da wären:
Ein Schrumpfkopf, eigentlich Tsantsa (Jivaro), ist ein aus der nach einer bestimmten Methode bearbeiteten und eingeschrumpften Haut des Kopfes eines getöteten Menschen angefertigtes Präparat. Echte Schrumpfköpfe wurden bis in das 19. Jahrhundert als Trophäen von Kopfjägern einiger indigener Völker Südamerikas angefertigt und zu kultischen Zwecken verwendet. (Quelle: Wikipedia)
Ein Kollege meines Liebsten wünschte sich einen Schrumpfkopf. Aber keinen, der "so nach Plastik" aussieht. Ich habe in meinem Leben noch nie so etwas gebastelt, aber man wächst ja an den Herausforderungen.Die erste Herausforderung war ein Gesicht modellieren. Bisher noch nie gemacht, aber so schwer kann das ja nicht sein, dachte ich.
Eine Alupapierkugel wurde also grob mit Nase und Mund ausgestattet und dann mit Fimo umhüllt, bis mir alles so gefiel, wie ich es haben wollte. Orientiert habe ich mich dabei an diversen Bildern von Ausstellungen, die man im Internet so findet.
Das farbliche Bemalen hat dann allerdings meine Schwester übernommen, da sie schon beruflich einfach viel besser ausgestattet ist bezüglich Materialien und Talent.Dann habe ich dann Dichtungshanf mit Heißkleber schichtenweise auf den Kopf geklebt und mir ordentlich die Pfoten verbrannt.Die "Nähte" waren das schwierigste. Erst hatte ich schwarzes Stickgarn verwendet, aber das Ganze sah irgendwie unpassend aus. Der andersfarbige Sternzwirn macht da ein besseres Bild. Den habe ich allerdings mit meinem Serviettentechnikklebstoff angeklebt, weil ich Heißkleber zu offensichtlich fand.

Ein Türkranz. Ursprünglich sollte das einer dieser Bücherseitenkränze werden, aber nach etwa 20 Seiten war schon abzusehen, dass das nichts geben kann. Also habe ich mein Samtband und meine Silberborte ausgepackt und den Styroporkranz damit umwickelt. Fledermäuse, Schleifen und Rosendrauf und fertig ziert er jetzt unsere Wohnungstür. Ich mag ihn ganz furchtbar gerne und auch Henrik ist mit ihm ganz zufrieden. Langsam gewöhnt er sich an Kitsch.

Ein Kokoshnik:
Ursprünglich fürs WGT geplant, jetzt relativ arbeitslos, da er zu gar nichts passt. Das passende Korsett dazu ist nämlich bereits wieder vernichtet. Aber ein wenig Aufmerksamkeit hier hat er schon verdient, bevor er in der unendlichen Vergessenheit meiner Accessoirekiste landen wird. Moosgummi, Filz und Jaquard bilden das Grundgerüst. Filigrees, Borte und Perlen runden das Ganze dann ab.

Zu guter Letzt ein paar Ohrringe. Da mir mein Dr Who Set doch zu blau war, hab ich es kurzerhand verkauft und mir ein ähnliches Paar Ohrringe ohne Ring und Collier gemacht. Der Nagellack, den ich für die Steine verwendet habe schimmert je nach Lichteinfall von Grün über petrol und blau bis hin zu lila und rot. Absolut genial. Irgendwann folgen noch Kette und Ring. Vielleicht...

Sonntag, 17. August 2014

Teaser und Tutorial

Nunja, zumindest so eine Art Anleitung.
Ich arbeite derzeit an mehreren Projekten gleichzeitig, weil so viele Ideen umgesetzt werden wollen. Daher hängt auch schon ein neuer Bolero im Schrank und zwei Korsetts noch in der Planung. Für eine der beiden neuen Tournüren gibt es jetzt einen kleinen Teaser. Die Akzente werden aus für mich recht untypischen Farben und Stoffen.
Und sie hat mir mehr über das Sticken beigebracht.
Die Janome hat nach allem, was ich lesen konnte, wohl ein kleines Fadenspannungsproblem, dass man erst einmal selbst beheben muss. Und zwar kommt der Unterfaden auch bei sehr niedriger Oberfadenspannung häufig sichtbar an die Oberfläche.
Bisher störte mich das nie so ganz. Hab ja kaum farbig gestickt und schwarz auf schwarz war kein Problem. Nun habe ich aber zum ersten Mal mit Madeira Spectra zu tun bekommen. Hologrammfolie, die in einen sehr dünnen Streifen geschnitten wurde und uns armen Glitzerfetischisten als Stickgarn untergejubelt wird. Sie reißt...und reißt...und reißt dann wieder. Sie produziert Knoten und darf sich nicht verzwirbeln... aber sie funkelt doch so toll...
Also habe ich als erstes die Unterfadenspannung mittels Schraubenzieher korrigiert. Und dann ging es ans Spectrasticken.
Meine - immer noch nicht optimalen - Lösungsansätze waren nach viel Recherche und experimentieren folgende:
-Maschine auf so langsam wie möglich stellen. Zwischendurch schadet auch ein kurzes "stop- weitermachen" nicht.
- Fadenspannung auf 0, wirklich komplett runter, der Faden wird wirklich nur einfach geführt.
- damit der Faden sich nicht ständig verdreht, habe ich die Spule senkrecht aufgestellt. Meine Maschine hat ja noch einen abnehmbaren, zusätzlichen Garnrollenhalter. Dadurch hat sich auch tatsächlich eine merkliche Verbesserung beim Sticken eingestellt.
- vernünftiges Vlies.

vermutlich wäre eine Metallsticknadel noch eine große Hilfe, aber das hatte ich an einem schönen Sonntag wie heute nicht hier. Das Problem mit dem leichten Reißen war nicht ganz gelöst, aber ich konnte schon länger sticken als beim ersten Versuch.

vielleicht hilft das ja dem ein oder anderem mal, so alles auf einem Haufen zu sehen.

Donnerstag, 27. Februar 2014

Demon inside

Die Gala Nocturna rückt näher und mein Kleid ist ja schon seit geraumer Zeit fertig. Die geplanten Hörner allerdings wollte ich gern bei Crimson Darkness bestellen. Die gute Dame schien es aber leider nicht für notwendig zu befinden, mir auf eine meiner Nachrichten zu antworten. Auch, wenn die liebe lene mit ihre Hörner geliehen hätte: Ich wollte aber genau die Hörner von CD mit genau dem Sitz und genau der Form... Narf.... Also hatte ich meine Hörner- und Frisurenpläne schon verabschiedet und verzweifelte an einer passenden Frisur zum Kleid.
Dank eines Links von Carou aus dem grünen Forum zu einem Tutorial auf Deviantart fand ich mich nach kurzem Surfen auf einer Hörneranleitung wieder, der ich nicht widerstehen konnte. Und dann fand ich auch noch heraus, dass es Glitzermoosgummi gibt.
Ja, dieses Gruftinchen vor dem Monitor quietscht jedes Mal bei Glitzer. Aber wem erzähl ich hier was neues? :-D
Naja, die letzten Tage habe ich dann mit Basteln verbracht. Jetzt glitzern neben den Hörnern auch der Tisch, die Matte, der Fußboden, mein T-Shirt und das Badezimmer.
Auf dem Bild sehen die Hörner sehr wuchtig aus, alelrdings ist mein Gesicht etwa doppelt so breit wie das des Styroporkopfes. Da relativiert sich das schnell wieder. Und ich habe zudem Haare...
Die Rose zwischen den Hörnern stammt übrigens aus einem Swap aus dem grünen Forum von Miaka. Sie passt perfekt zu den Hörnchen und zu 90% lass ich es so. Allerdings sind die Rosen auf meinem Kleid anders und das ist so der kleine Moment, der mich noch zweifeln lässt, ob ich nicht anderen ChiChi zwischen die Hörner nehme.

Dienstag, 11. Februar 2014

Fantasie und Wirklichkeit

Als ich neulich so mein neuestes Schneiderstück betrachtete, fiel mir mal wieder auf, wie sehr sich das Ergebnis von der Idee unterscheidet. Vermutlich kennt das jeder, der etwas Kreatives erschafft. Die Inspiration im Kopf oder auf einem Referenzbild sieht vollkommen anders aus als das, was man schließlich in den Händen hält.
Ich bleibe eigentlich nie bei meinem usprünglichen Vorhaben und ständig verselbständigt sich die Klamotte. Wobei ich im Nachhinein finde, dass mein "Maya Hansen" Korsett doch recht nah am Original ist.
Manchmal habe ich ja auch nicht einmal etwas Konkretes im Kopf. Die Tournüren entstanden alle Drei völlig aus dem Nichts. Die innere Vorgabe lautete lediglich: Tournüre.

Ich hätte hier gerne noch mehr Beispiele aufgetan, aber das waren die einzigen, wo ich von Inspiration und Ergebnis noch Fotos auftreiben konnte, bzw mich an Ersteres überhaupt noch erinnern konnte.

Ein kleiner Exkurs, vielleicht findet der ein oder andere das ja so zwischendurch interessant oder mag selbst mal Inspiration und Wirklichkeit zeigen...