Donnerstag, 21. Juni 2018

Ich und übertriebene Deko? - Niemals!

Kurz vor dem WGT postete die zauberhafte Minu eine Kopfbedeckung, die ich wirklich schön fand, aber für mich persönlich so nichts war. Bis - ja bis sie mir mit dem Kopfputz über den Weg lief.
Oh mein Goth, ist dieses Ding schön. So großartig gemacht , so bezaubernd dekoriert und diese Form. Verdammt. Ich muss es haben.
So ähnlich läuft das ja immer bei mir ab. 
Und Minu war tatsächlich so lieb und gab mir Erlaubnis und ihr Schnittmuster. Also Fotos davon. Auf Basis meines Kokoshniks konnte ich damit auch arbeiten. Aber wie auch bei ihr war die Basisarbeit natürlich unglaubliche Bastelei, bis alles halbwegs aufeinanderpasste. gerade die seitlichen Teile waren eine echte Herausforderung. Dafür ist das ganze Ding viel stabiler, weil sie mehr Teile nutzt und ihr Wissen über mittelalterliche Kopfbedeckungen natürlich viel größer ist als das meine.
Als ich die Grundform dann hatte begann das große Dekorieren. Nicht kleckern, klotzen war das Motto. Steine, Pailletten, Perlen, Spitze, Herz, was willst du mehr? 3D Applikationen versteht sich. Und Blümchen. Und Glitzerborte. Und einen Schleier. 
Das ist tatsächlich alles auf dem Ding drauf. Und ich liebe es. Nach dem Annähen der Seitenteile biegt sich leider die mittlere Spitze nicht mehr so schön, dass sie sich an die Stirn anpasst. An dem Problem sitze ich nach wie vor, aber sollte ich es nicht lösen können, ist die Haube trotzdem tragbar. Sieht dann aber eher nach Hut als nach Haube aus. Vielleicht muss ich auch einfach noch die richtige Frisur finden.

Freitag, 15. Juni 2018

Eskalationen untendrunter

"Du und Deine Rüscheneskalationen" war der erste Satz, den ich zu diesem Teilchen gehört habe. Was soll ich sagen? Schuldig, im Sinne der Anklage, sie hat recht.
Aber das gute Stück musste sein. Ich stellte nämlich fest, dass ich für meinen Geschmack ein bisschen wenig Wumms unter den Röcken hatte. Mein sonst doch so präsenter Po war zu platt. Quasi nicht mehr vorhanden.
Ich hätte zwar auf meinen großen Tüllrock zurückgreifen können, aber erstens fehlen im die Eingriffe für die Taschen (wie unpraktisch) und zweitens hat er die Form doch sehr rund gezogen. Zudem hängt Frau mit den Fledermausschnallen ja ständig im Tüll, was dem Ganzen jetzt schon einen eher fetzigen Look und mehrere Stolperfallen verleiht.
Also musste ein Unterrock her.
Eigentlich ist so ein Rock ja schnell gemacht. Aber diese elenden Rüschen haben dann doch zwei Tage gedauert.
Für die Basis habe ich altes Leinen von meiner Großmutter verwendet, dass sie noch in der Hauswirtschaftsschule benutzt hat (ich liebe Stoffe mit Familiengeschichte). Für meine Überkleidung leider nicht verwendbar, da nicht färbbar. Also natürlich kann man Leinen färben, aber die Erfahrung mit Urgroßmamas Leinenballen (ihre Mitgift, die jetzt in einer dunklen Kiste lagert), hat gezeigt, dass
der alte Stoff so etwas doch sher übel nimmt und sich dann lieber in seine Einzelteile zerlegt.
Die Rüschen sind ebenfalls aus Stoffen aus meinem Fundus. Der wunderbar silbergraue war leider zu hell für Drüber und das Ergebnis nach einem Waschgang schwarz endete in Ockerhellbraun, wie man sieht. Dazu kam ein Stück lila von Adrian und ein Teil einer hellblauen Moiré Gardine von Grevina Patrizia. Die wollte ich aber nicht komplett verwenden, weil sie nach dem Färben einen wundervollen Grausilberton annimmt. Das kann man noch gebrauchen.
Die unterste Rüsche musste natürlich schwarz. Nicht, dass dem Grufti noch ein weißes Blitzen unterm Rock passiert.
Um den Saum herum hab e ich Crinoline genäht, damit die schweren Überröcke den Unterrock nicht ganz zusammenfalten und er sich ein klein wenig gegen die Stoffmassen behaupten kann.
Der Unterschied zwischen mit und ohne Rock ist enorm und ich bin absolut zufrieden.