Sonntag, 8. Juli 2018

Lasst uns den Bortenwahnsinn beginnen

Natürlich muss zu dem neuen Kopfputz (herrgoth, jetzt musste ich doch tatsächlich zweimal "Kopfschmutz" verbessern) auch ein passendes Kleid her.
Mir schwebte ausnahmsweise mal nicht eine ausufernde Robe vor. Vielmehr hab ich einige der Kleider der bezaubernden Mottenprinzessin mit ihren üppigen Perlenverzierungen angeschmachtet. Und zu der letzten Hutkreation würde das ja passen.
Also habe ich mir Baumwollvoile besorgt und den Schnitt von meinem letzten Sommerkleid geschnappt. Los gings.
Die Rückenpartie habe ich diesmal nur um wenige cm angehoben. Eben soweit, dass nicht jeder direkt die Marke meines BHs unter die Nase gerieben bekommt. (Ganz ehrlich, wer denkt sich solche Schnittmuster bei großen Größen aus? Die Schwerkraft ist nun einmal stärker als Wunschdenken. Das hält nicht ohne.)
Die Ärmel habe ich ebenfalls verändert. Kurze waren in meinem Plan irgendwie störend. Und je mehr Stoff, desto mehr Platz für Deko. Zudem sind die Ärmel doppellagig aus Voile und Chiffon.
In den Rock sind diverse Keile aus Chiffon eingearbeitet, der Voile ist eh nicht ganz blickdicht, da stört Chiffon auch nicht.
Der obere Teil des Kleides wurde dann mit allerlei Borten verziert. (hier sieht es aus wie in einem Kurzwarenladen. Aber man braucht ja auch so viele verschiedene Borten)  Dank dämlicher Nadelwahl meinerseits habe ich hierbei eine ganze Packung Nadeln verbraucht. Die kamen einfach nicht durch die Pailletten. Und ganz dem Wahnsinn anheim gefallen bin ich dann auch nicht, um das alles per Hand anzunähen.
Aber eine 100er statt einer 70er Nadel tat es dann auch.
An den Ärmelkugeln habe ich CutOuts eingebaut und mit Perlen umrandet. Das hatte ich irgendwann mal auf Pinterest gefunden und endlich die Möglichkeit, es mal auszuprobieren. Natürlich mit Beleg verstärkt, sonst hätten die Perlen den leichten Stoff mit Sicherheit verzogen.
Der Saum ist mit Crinolinenband verstärkt, damit er etwas auffächert und mir nicht nur um die Beine schlottert.

Etwas länger fertig ist eine Art Überwurf aus Chiffon, ebenfalls ein Pinterestfund.
Natürlich hab ich den Halsausschnitt im ersten Moment zu groß gemacht und nun hat er hinten eine Naht, aber die fällt kaum auf. Leider rutscht das Cape immer etwas nach hinten. Bisher habe ich versucht, mit vier großen Perlen etwas Gewicht nach vorne zu bringen, aber so ganz reicht das wohl noch nicht.
Im Zuge des Herstellens habe ich auch direkt die Nützlichkeit eines Zierbandannähfußes kennen gelernt. Seit 4 Jahren liegt das Ding ungenutzt bei mir herum, aber ich denke, die ruhigen Zeiten für diesen Fuß sind vorbei.



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